No-Code/Low-Code - der wahre Game Changer für digitale Transformation
- mariohenzler
- 26. Feb.
- 3 Min. Lesezeit
Heute widme ich mch einem der bedeutendsten Game Changer der digitalen Transformation. Und nein, es geht nicht um Künstliche Intelligenz (KI), obwohl diese derzeit omnipräsent ist. KI markiert ohne jeden Zweifel einen Paradigmenwechsel und wird unsere Art zu leben und zu arbeiten langfristig signifikant verändern.
Doch während KI das große Zukunftsbild prägt, gibt es eine technologische Entwicklung, die bereits jetzt Unternehmen und ihre Prozesse unmittelbar positiv beeinflussen kann: No-Code und Low-Code.

Was ist No-Code und Low-Code?
Digitale Transformation findet im Business statt – sie betrifft Geschäftsmodelle, Prozesse und Wertschöpfungsketten. IT ist dabei ohne jede Frage ein entscheidendes Werkzeug, aber nicht der zentrale Fokus. Es geht bei digitaler Transformation nicht primär um IT (diese ist Mittel zum Zweck) sondern um Businessoptimierung – und genau hier setzen No-Code- und Low-Code-Plattformen an. Statt klassischer, nur von Spezialisten umsetzbarer, Programmierung/Codierung ermöglichen sie die Implementierung von Anwendungen durch Fachleute aus dem Business. Über visuelle Bausteine und intuitive Drag-and-Drop-Oberflächen können Nicht-ITler ohne Programmierskills Lösungen einfach und schnell konfigurieren. Viele Plattformen bieten bereits vorgefertigte Funktionen für typische Geschäftsprozesse, sodass Workflows, Formulare oder ganze Datenbanken mit wenigen Klicks erstellt oder angepasst werden können.
Demokratisierung der IT
No-Code- und Low-Code-Plattformen sind,wenn man so will, ein Treiber der IT-Demokratisierung, da sie die Gestaltung von Anwendungen für eine breitere Nicht-IT Zielgruppe zugänglich machen. Während in vielen Fällen ausschließlich professionelle Entwickler digitale Lösungen erstellen, erweitern oder customizen können, können Anwendungen die auf No-Code/Low-Code Plattformen basieren von Fachabteilungen nach den individuellen Anforderungen angepasst und ausgestaltet werden. Dadurch entfällt die Abhängigkeit von der internen IT, aber auch von externen Systemhäusern (ERP-Anwender wissen, wovon ich rede). Das Business kann Innovationen schneller unabhängig umsetzen. Entwicklungskosten sinken, die IT-Bereiche (und Budgets) werden entlastet und können sich auf strategische Aufgaben konzentrieren. No-Code bringt neue Möglichkeiten, mehr Agilität und Effizienz in die Organisationen und ermöglichen so eine flexiblere Anpassung an Marktveränderungen.
Das Business sitzt am Steuer
Der größte Vorteil dieser Entwicklung ist die Verlagerung der Verantwortung hin zum Business. Fachabteilungen können sich nicht mehr hinter der IT verstecken und müssen ihre eigenen Prioritäten setzen. Dinge ausprobieren, Prozesse OnDemand anpassen und damit flexibel in alle Richtungen agieren und reagieren. Keine Idee oder innovation muss mehr durch den IT-Flaschenhals oder fällt Kapazitätsengpässen oder nicht nachvollziehbaren Prioritätssetzungen zum Opfer. Alles liegt jetzt in der Hand der Fachbereiche.
Besonders deutlich wird dies in kundenorientierten Bereichen wie Vertrieb, Marketing und Service. Für mehr Kundenorientierung muss eine neue, enge Zusammenarbeit und gegenseitiges Verständnis für den Gesamtprozess und die Rollenbilder etabliert werden. Auf dieser Basis können Silos aufgebrochen und digitale Lösungen gemeinsam auf einer einheitlichen No-Code-Plattform umgesetzt werden. Gelingt dies entstehen durchgängige Prozesse und eine konsequente Kundenorientierung. Unternehmen können sich so schneller Transformieren und neue digitale Services einführen – ohne lange auf irgendetwas oder irgendwen warten zu müssen.
Die Bedeutung einer konsistenten Plattform
Ein entscheidender Erfolgsfaktor ist dabei die Wahl einer durchgängigen No-Code-Plattform. Wenn beispielsweise ein CRM-System No-Code-fähig ist, das Marketing-Tool jedoch auf einer inkompatiblen Plattform läuft, gehen viele Vorteile verloren. Nur mit einer einheitlichen Infrastruktur können Unternehmen das volle Potenzial von No-Code und Low-Code ausschöpfen.
Warum No-Code/Low-Code auch gut für die IT ist
Diese Veränderung bedeutet keineswegs, dass die IT an Bedeutung verliert – im Gegenteil. Wertvolle Ressourcen (Stichwort Fachkräftemangel) werden geschont. IT-Abteilungen können sich auf essenzielle Aufgaben wie Sicherheit, Integration, Architektur und Datenkonsistenz fokussieren. Sie sind nicht länger das Nadelöhr oder der Bremsklotz, der Innovationen ausbremst, sondern gestalten die strategische Ausrichtung des Unternehmens in neuer Rolle aktiv mit.
Auch kleine Unternehmen profitieren
Übrigens, No-Code und Low-Code Technologien sind nicht nur für größere Unternehmen ein Gewinn. Gerade kleine Unternehmen, Tochtergesellschaften, Auslandsorganisationen und Start-ups profitieren enorm, da sie ohne großes Budget oder spezialisierte Entwicklerteams digitale Lösungen erstellen können. Dadurch wird die digitale Transformation inklusiver und für mehr Unternehmen greifbar.
Eine Win-Win-Situation
No-Code und Low-Code Technologien sind die wahren Game Changer der digitalen Transformation. Sie ermöglichen Unternehmen aus den Fachbereichen heraus, schneller, agiler und unabhängiger zu agieren, ohne die IT zu überlasten. Gleichzeitig gewinnt die IT durch diese Entlastung neue Freiräume für strategische Aufgaben. Das Ergebnis ist eine Win-Win-Situation: Business und IT arbeiten intelligenter zusammen, Verantwortung wird geteilt – und die digitale Transformation wird für alle greifbarer und umsetzbarer.




Kommentare